NEOPHYTEN = Eindringende neue Pflanzen

Achtung: dieser Eintrag ist nicht mehr aktuell!

Dreiviertel der in Österreich vorkommenden Pflanzen sind einheimisch (kommen also natürlich vor), etwa ein Viertel wurde durch Menschen in den vergangenen Jahrhunderten eingeführt. 0,1 % dieser "neuen Arten" haben unerwünschte Auswirkungen und breiten sich innerhalb von kurzer Zeit zu Dominanzbeständen, die die heimische Vegetation sogar verdrängen können. Sie werden daher als invasive Neophyten - als eindringende neue Pflanzen - bezeichnet.

  • Als invasiv gelten:
    Riesen-Bärenklau: photoxische Allergie-Reaktionen bei Berührung
    Ambrosia: enorme Pollenentwicklung (schwere Allergien)
    Drüsen-Springkraut: wuchert überall (rosarote Blüten)
    Schmalblättriges Greiskraut: im Tierfutter (für Weidetiere u. U. tödlich)
    Götterbaum: breitet sich in Städten (z. B. Linz) enorm aus
    Robinie: wuchert durch Wurzelaustriebe, verdrängt Bestände
    Kanadische- u. Riesen-Goldrute: viele Flächen bereits zu gewuchert

Staudenknöteriche - eine unterschätzte Problempflanze oder "Pflanzliche Pest" dieses Jahrhunderts?

Staudenknöteriche gehören zu den schlimmsten Neophyten überhaupt und breiten sich immer mehr quer durch Europa aus. Anfangs noch eher unbemerkt, ist inzwischen kaum zu übersehen, wir rasant sich dieser invasive Neophyt verbreitet und dabei zu baulichen Schäden führt bzw. die einheimische Flora verdrängt.

In den letzten Jahren rücken die Probleme mit der Verkehrssicherheit im Straßenbereich und an Bahndämmen, die massive Ausbreitungen in Natur- und Landschaftsschutzgebieten sowie die Ufererosionen im Gewässerbereich in den Blickpunkt. Aber auch in Dörfer und Städte hinein verbreiten sich die Staudenknöteriche immer weiter. Betroffen sind dabei oft wenig genutzte Flächen wie Industriebrachen und Ausgleichsflächen. Aber auch Parkanlagen, Spielplätze und Privatgärten werden vermehrt von den Problempflanzen bewachsen.  

Wichtig: Informieren Sie Verwandte, Bekannte, Freunde, Arbeitskollegen und Nachbarn über die Gefahr dieser eingeschleppten Pflanze, damit sie nicht weiter gepflanzt, verbreitet bzw. unachtsam am Waldrand, Bachufer oder auf einer Straßenböschung entsorgt wird. Nur so kann die Ausbreitung dieser Pflanzen sein wenig eingedämmt werden. Eine komplette Ausrottung der Staudenknöteriche ist leider sowieso unmöglich bzw. völlig unrealistisch. 

Den Sachalin-Staudenknöterich erkennt man an seinen bis zu45 cm großen, tief herzförmig eingeschnittenen Blättern.

27.06.2019